Wir müssen Handeln, für unsere Kinder und deren Kinder!
Wir befinden uns gerade in einer gigantisch großen Umwälzungsphase. Auf allen Ebenen verändern sich Dinge rasend schnell. Die vierte industrielle Revolution ist voll im Gange.
Das überfordert Menschen und lässt sie häufig so reagieren, dass sie den Kopf in den Sand stecken. Sie verlieren ihre Hoffnung und ihre Selbstwirksamkeit. Andere versuchen die Veränderungen zu ignorieren, lassen sich ablenken oder reagieren mit Wut und Frust auf eine sich immer schneller verändernde Welt. Die Welt ist zu komplex geworden, um sie zu verstehen. Wer sich aufmacht, alles zu verstehen, wird scheitern. Wer möglichst viel Wissen anhäuft, mit dem Ziel die Komplexität der Welt zu kontrollieren, ist ebenfalls auf dem Holzweg.
Um diese Wut oder Ohnmacht nicht aufkommen zu lassen ist es wichtig, dass man sich klar macht was zur Zeit die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit sind. Nach Yuval Noah Harari, einem weltberühmten Historiker aus Israel, gibt es 3 existenzielle Herausforderungen, die die Menschen und die Menschheit an sich bedrohen.
Die drei existenziellen Herausforderung unserer Zeit:
1. Atomare Bedrohung
Eine davon ist eine alte Bekannte. Die nukleare Bedrohung, die zwar etwas aus dem Bewusstsein geraten ist, aber immer noch eine Bedrohung für die Menschheit und den Planeten an sich darstellt. Sie gibt aber tatsächlich auch Hoffnung. Denn die Weltgemeinschaft hat sich darauf geeinigt, dass diese Technologie, also Atombomben, nicht genutzt werden soll. Hiroschima und Nagasaki waren zwei historisch gesehen einzigartig schreckliche Angriffe mit diesen unmenschlichen Waffen.
Anschließend verständigte sich die Weltgemeinschaft darauf, dass das Risiko durch einen Atomkrieg so groß ist, dass es in keinem Fall gerechtfertigt ist Atomkriege zu führen. Zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit wurde für ein globales Problem gemeinsam ein Umgang gefunden.
2. Ökologische Krise / Klimawandel
Die zweite Bedrohung für die gesamte Menschheit ist die ökologische Krise, mit dem Klimawandel als Anführer. Sollte nicht schnell und entschlossen gehandelt werden, dann wird sich das Weltklima bis 2050 um 2 oder mehr Grad erhöhen. Wir konnten diesen Sommer am eigenen Körper spüren, dass wir uns schon mitten im Klimawandel befinden. Es wollte einfach nicht regnen und die Gärtner hatten hart zu kämpfen. Selbst die Bäume wurden gewässert.
Neben den Leugnern des durch den Menschen verursachten Klimawandels, gibt es viele Menschen die sich dem Thema bewusst sind, aber nicht bereit etwas zu ändern. Dabei ist Veränderung ein stätiger Begleiter in der heutigen und zukünftigen Gesellschaft. Es ist nur die Frage ob ich die Veränderung mitgestalte oder den Kopf in der Sand stecke und die Einstellung vertrete, dass ich doch sowieso nichts erreichen kann. Wenn wir uns nicht engagieren, werden kritische Punkte erreicht, nach denen auch die besten Maßnahmen die Erwärmung des Planeten nicht mehr aufzuhalten können.
Unsere Kinder und deren Enkel haben dann keine Chance mehr und werden uns fragen: „Warum hast du nichts getan?“ Wir dürfen nicht zulassen, dass es dazu kommt, sondern müssen handeln! Jetzt!!!
Digitalisierung // Automatisierung // Künstliche Intelligenz
Eine weitere Bedrohung macht sich am Horizont bereit. Während wir die nukleare Bedrohung kennen und einen Umgang damit gefunden haben (der zu verteidigen ist), wir mitten in der ökologischen Krise stecken, kommt die dritte Bedrohung der Menschheit schleichend daher.
Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz werden unser Leben so wie wir es kennen komplett auf den Kopf stellen. Seit der Erfindung des Internets hat sich alles geändert. Doch diese Entwicklung ist nur der Anfang von wieder Neuem. „Jeder Bereich unseres Wirtschaftens wird gegenwärtig digitalisiert, von der Beschaffung der Rohstoffe über die Produktion, das Marketing, den Vertrieb, die Logistik bis hin zum Service“ (R.D. Precht, Philosoph: Jäger, Hirten, Kritiker)
Das hat massive Auswirkungen auf uns als Gesellschaft, die sich vor allem über Arbeit und Lohnerwerb definiert. Die Digitalisierung hat mindestens zwei Seiten. Eine hoffnungsvolle, denn sie birgt die Chance, fantastische neue Errungenschaften zu gestalten. Es stehen Erfindungen an, die der Menschheit in der Gesundheit oder der Mobilität extrem nützlich sein können. Arbeit die heute keiner machen möchte, könnten von Robotern oder Maschinen übernommen werden. Die Menschen könnten sich mit Dingen beschäftigen, die sie wirklich interssieren und faszinieren, anstatt Tag für Tag einen seelenlosen Job zu machen, der sie krank macht.
Das andere Gesicht sieht ganz anders aus. Die Digitalisierung macht es möglich Digitale Diktaturen zu schaffen in denen die Menschen nicht nur total überwacht werden, sondern auch durch künstliche Intelligenz und Belohnungs- und Bestrafungssysteme in ihrem Verhalten kontrolliert und gesteuert werden. Erste Tests sind in China bereits real und sollen bis 2020 landesweit eingeführt werden. Autonome Killerroboter könnten in Zukunft in Schlachten geschickt werden und Algorithmen über Leben und Tod entscheiden.
Beides ist möglich, vielleicht sogar parallel. Wichtig ist dabei sich klar zu machen: Nicht die Digitalisierung gestaltet sich, sondern die Menschen gestalten die Digitalisierung! Gestalten wir die neue Herausforderung mit oder lassen wir andere für uns entscheiden.
Sind diese Entscheidungsträger am Wohl der Gemeinschaft interessiert oder vertreten sie ihre eigenen Interessen mehr als das Gemeinwohl. Wollen wir für unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Zukunft hinterlassen, sind wir hier gefragt die Herausforderungen anzunehmen und eine menschenwürdige Zukunft zu schaffen.
Was können wir tun?
Wir als Verein können nicht die großen Räder der Geschichte drehen. Die nukleare Bedrohung werden wir im Finkennest überhaupt nicht beeinflussen können. Der ökologischen Krise zu begegnen hingegen ist eines der Kernziele von Urbanem Gärtnern.
Daher laden wir euch ein in diesem Bereich aktiv zu werden. Setzt euch für lokale Lebensmittelproduktion ein und baut euer eigenes Gemüse im Finkennest an. Erlebt die Gemeinschaft und findet Verbündete, die sich für diese Ziele aktiv einsetzen. Entwickelt mit uns Ziele und Geschichten, die es wert sind verfolgt und erzählt zu werden. Am Ende ist das nicht so schwer und macht zudem eine Menge Spaß!
Zur digitalen Herausforderung: Menschen im Finkennest zu treffen, die Ideen haben sich dieser Herausforderungen zu stellen, ist hoch. Kommt doch vorbei und fragt nach, wenn es euch interessiert.
Wir hoffen wir konnten mit dem Artikel klar machen, wie dringlich es ist aktiv zu werden. Was Hoffnung macht, ist, dass es viele tolle Ideen und Geschichten für eine enkelgerechte Zukunft, die die Würde des Menschen stärkt. Aber Ideen und Wissen haben noch nie dazu geführt Veränderungen zu gestalten, sondern erst deren Ausführungen durch konkrete Taten.
Also auf geht’s! Los! Tut was, bewegt was, egal ob bei uns im Finkennest oder wo anders. Erzählt euch Geschichten von einer wünschenswerten Zukunft, informiert euch über die wichtigen Themen eurer Zeit, lasst euch nicht zu sehr ablenken, unterschreibt Petitionen oder sprecht mit euren Volksvertretern und lokalen Politikern. Schaut was ihr dazu beitragen könnt positive Geschichten wahr werden zu lassen!
Jens von F.I.N.K.e.V.
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