In der Woche vom 24. bis 29. Juni 2024 führte die Max-Ernst-Gesamtschule (MEG) ihre Projekttage durch. Eine Gruppe widemete sich der Pflege des Schulgartens und bearbeitet gemeinsam mit dem Urbanen-Naturerlebnispädagogen Jens Tippkötter Inhalte zum Thema Wachstum. Teilgenommen haben Schüler*innen der Klassen 5 bis 8. Ziel der Woche war es, den Schulgarten zu bearbeiten und dabei verschiedene Aspekte des Themenfeldes Wachstum zu verstehen und zu erleben.
Ablauf und Aktivitäten während der Projektwoche
Tägliche Gartenarbeit: Die Schüler*innen widmeten sich täglich der Pflege des Schulgartens. Sie jäteten Beikraut, pflanzten neue Pflanzen und schnitten die Randbegrünung zurück. Diese praktische Arbeit vermittelte den Schülerinnen grundlegende Gartenarbeitstechniken und förderte gleichzeitig das Verständnis für die Bedeutung eines gepflegten Schulgartens. Neben der Pflege des Schulgartens gab es zwei besondere Tage mit dem Naturerlebnispädagogen Jens Tippkötter. Am Dienstag besuchten die Schüler*innen den Gemeinschaftsgarten Finkennest und am Donnerstag besuchte Jens Tippkötter das MEG. Im Folgenden beschreiben wir den Ablauf der Tage mit dem Naturerlebnispädagogen und wie die Erkenntnisse aus den beiden Tagen für die Abschlusspräsentation genutzt wurden.
Ablauf der Woche:
Montag: Am Montag arbeiteten die Schüler*innen im Schulgarten.
Dienstag - Besuch des Gemeinschaftsgartens Finkennest:
1. Begrüßung und Warm-Up-Spiel: Die Schüler*innen wurden herzlich begrüßt und mit einem spielerischen Einstieg auf den Tag eingestimmt.
2. Führung durch das Finkennest: Der Schwerpunkt der Führung lag auf der Vorstellung verschiedener Bewässerungsmethoden. Die Schüler*innen lernten die Bedeutung und Techniken einer nachhaltigen Bewässerung kennen.
3. Gruppenarbeit zum natürlichen Wachstum: In Kleingruppen beschrieben die Schüler*innen den natürlichen Wachstumsprozess von Bäumen und erstellten anschauliche Schaubilder.
4. Pause: Eine wohlverdiente Erholungspause wurde eingelegt.
5. Wachstumsspiel: Die Schüler*innen gestalteten mit Naturmaterialien einen Planeten und durchliefen verschiedene historische Phasen: vom natürlichen Zustand über die landwirtschaftliche bis hin zur industriellen Revolution. Dabei wurde der Einfluss des Menschen auf die Umwelt deutlich. Den Schüler*innen wurde vermittelt, dass unser gegenwärtiges, auf dauerhaftes Wachstum ausgelegtes Wirtschaftsmodell zwar erstaunliche Erfindungen für die Menschen ermöglicht hat, diese aber auch immer eine Kehrseite mit sich bringen. Naturzerstörung, der Verlust der Artenvielfalt und der Verbrauch natürlicher Ressourcen gehen mit diesem Wirtschaftsmodell einher.
Besonders beeindruckend war die Erkenntnis, dass der ursprünglich als schön empfundene Planet durch die industrielle Revolution stark verändert wurde. Zitate wie „Nein, nicht das Leopardenbaby, das darf nicht aussterben!“ und „Wir wollen kein Internet, wenn dafür so viel Natur zerstört wird. Wenn keiner Internet hat, ist das auch in Ordnung“ spiegelten die emotionalen Reaktionen der Kinder wider. Der Tag endete mit nachdenklichen, erschöpften, aber zufriedenen Kindern.
Mittwoch – Weiterarbeit im Schulgarten: Die Schüler*innen setzten ihre Arbeit im Schulgarten fort und widmeten sich der Verschönerung und Pflege der Pflanzen.
Donnerstag – Bau eines Wicking Beds: Unter der Anleitung des urbanen Naturerlebnispädagogen Jens Tippkötter bauten die Schüler*innen zwei Wicking Beds, Beete mit eingebautem Wasserreservoir. Diese Technik reduziert den Bewässerungsaufwand und minimiert das Risiko von Pflanzenschäden durch falsches Gießen. Besonders für Schulgärten, die während der Sommerferien selten gepflegt werden, ist diese Methode ideal.
Die Schülerinnen setzten sich zudem kritisch mit dem geplanten Bau eines neuen Schulgebäudes auseinander, für den viele alte Bäume gefällt werden sollten. Sie diskutierten gemeinsam mit dem Pädagogen die Bedeutung von (alten) Bäumen und sammelten Argumente für den Erhalt des Waldstücks. Ohne die Hilfe von Jens Tippkötter erstellten die Kinder freitags eigenständig Plakate für den Erhalt des Baumbestandes. Diese Protestaktion zeigte das Engagement und die Kreativität der Schülerinnen im Umgang mit aktuellen Umweltthemen.
Samstag – Präsentation: Am letzten Tag der Projektwoche präsentierten die Schülerinnen ihre Erkenntnisse und Ergebnisse den Eltern und anderen Projektgruppen. Die positive Resonanz der Schülerinnen, spiegelte den Erfolg der Woche wider.
Fazit und Ausblick
Die Projekttage am MEG waren ein großer Erfolg. Jens Tippkötter bedankt sich für das Vertrauen der Lehrkräfte, das ihm ermöglichte, diese Projektreihe erstmals durchzuführen.
Interessierte Schulen eingeladen: Wir möchten andere Schulen ermutigen, ähnliche Projekttage durchzuführen. Wenn Sie Interesse haben, setzen Sie sich gerne mit dem F.I.N.K.e.V. in Verbindung, um Ihre Projekttage zu besprechen. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen und darauf, auch an Ihrer Schule das Thema Wachstum auf vielfältige und spannende Weise erlebbar zu machen.
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